1963 gehörte er neben Alan Lloyd (vom Bureo of Mineral Resources in Canberra) zu den ersten Forschern, die den Fossilienreichtum der paläontologischen Stätte Riversleigh im Bundesstaat Queensland erkannten.[3] 1966 wechselte Tedford als stellvertretender Kurator an das American Museum of Natural History in New York City. 1969 wurde er zum Kurator ernannt und 2001 ging er als Curator Emeritus in den Ruhestand
Anfang der 1970er Jahre, nach der Entdeckung von tertiären Säugetierfossilien am Lake Frome durch Roger Callen vom South Australian Mines Department, entdeckten Tedford und seine Kollegen zahlreiche neue fossile Vorkommen aus dem späten Oligozän am Lake Namba, am Lake Pinpa, am Lake Korka und am Lake Tarkarooloo.[3]
Während seiner Amtszeit am Museum war Tedford maßgeblich daran beteiligt, die neu erworbene Sammlung von fossilen Säugetieren des Paläontologen Childs Frick (1883–1965) den professionellen Forschern zugänglich zu machen, denen sie bis 1966 weitgehend vorenthalten worden war. Dabei beaufsichtigte Tedford nicht nur den Bau des modernen Frick-Flügels, in dem die Sammlung untergebracht ist, sondern ermutigte die Frick-Kuratoren auch, die wichtigen stratigraphischen Rahmen, in denen die Sammlungen entstanden waren, zu veröffentlichen und so ihre wissenschaftliche Bedeutung zu maximieren.
Tedfords ursprüngliche Arbeit in Australien konzentrierte sich auf Kängurus und andere Beuteltiere. Mit der Zeit ging er dazu über, sich mit der Familie der Hunde sowie der Biostratigraphie zu beschäftigen. 1981 organisierte er eine Konferenz von 14 internationalen Wissenschaftlern im American Museum of Natural History, um eine einwöchige Diskussion über die Prinzipien zu ermöglichen, die für die Untersuchung der Hipparion-Evolution, einer fossilen Gruppe von Dreizehenpferden, eine bedeutende Rolle spielen.[4] Ein weiterer Schwerpunkt von Tedfords Arbeit galt der detaillierten Aufzeichnung der Säugetierentwicklung in China. Seit den frühen 1980er Jahren plante er, die spätneogene Faunenabfolge in China in einen datierten stratigraphischen Rahmen zu stellen. Um dies zu erreichen, begann Tedford 1987 mit dem Yushe-Projekt eine der ersten fruchtbaren multinationalen Kooperationen mit dem chinesischen Institut für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie. Dies führte zu gemeinsamen Feldarbeiten in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren und brachte den ersten Nachweis der chinesischen Abfolge von Säugetierfaunen. Zusammen mit den neu gewonnenen Altersbestimmungen bilden die dabei ermittelten charakteristischen Faunengruppen die Grundlage für die heutige Säugetier-Stufenchronologie Nordostasiens.[5][6]
Richard Hall Tedford. American Men & Women of Science: A Biographical Directory of Today’s Leaders in Physical, Biological, and Related Sciences, Gale, 2008. Gale In Context: Biography, abgerufen am 21. Mai 2023
↑ abcdJohn A. Long, Michael Archer, Tim Flannery, Suzanne J. Hand: Prehistoric Mammals of Australia and New Guinea: One Hundred Million Years of Evolution. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2002, ISBN 0-8018-7223-5, S.23 (Kurzbiografie).
↑Bayard Webster: The Hipparion is still an elusive Horse. In: The New York Times. 17. November 1981, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 21. Mai 2023]).
↑Richard H. Tedford, Lawrence J. Flynn, Qiu Zhanxiang, Neil D. Opdyke, William R. Downs: Yushe Basin, China; Paleomagnetically calibrated mammalian biostratigraphic standard from the late Neogene of eastern Asia. In: Journal of Vertebrate Paleontology. Band11, Nr.4, 31. Dezember 1991, ISSN0272-4634, S.519–526, doi:10.1080/02724634.1991.10011420 (tandfonline.com [abgerufen am 21. Mai 2023]).
↑Richard H Tedford, Zhan-Xiang Qiu, Lawrence J Flynn (Hrsg.): Late Neogene Yushe Basin, Shanxi Province, China. 1: History, Geology, and Magnetostratigraphy (= Vertebrate Paleobiology and Paleoanthropology). Springer, Dordrecht 2013, ISBN 978-90-481-8713-3.