Projekt XProjekt X ist eine seit 1994 bestehende österreichische Kabarettgruppe, bestehend aus Clemens Haipl, Herbert Knötzl[1] und Gerald Votava. Sie pendelt zwischen präziser Charakter- und Sozialstudie und Anarcho-Humor, wobei absonderliche Zustände und Phänomene sowie österreichische Eigenheiten karikiert werden. GeschichteErstmals traten die drei „Hauptprojektleiter“ im Jahre 1994 in der Jugendsendung Montevideo im ORF-Fernsehen zusammen mit Oliver Baier auf. Gerald Votava vertrat die Rolle des Assistenten „Herr Ralf“, Clemens Haipl gastierte als Mülltonne und Herbert Knötzl zeichnete für zahlreiche Auftritte in den verschiedensten Rollen in den Montevideo-Beiträgen verantwortlich. Bekannt wurden sie durch die mitternächtlichen „Diskussiaunsrunden“, wie sie diese mitunter betont „urtümlich“ aussprechen, im ORF. Seit der Gründung des auf eine jugendliche, alternative Zielgruppe zielenden ORF-Radiosenders FM4 im Jahre 1995 ist „Projekt X“ fester Programmbestandteil des Donnerstagnachtprogramms. Darüber hinaus ist die Gruppe immer wieder auch in Auftritten in ganz Österreich zu sehen. In einer Folge im Jahr 2001 wurde ein Fan zum „Computerprojektleiter“ ernannt, der die mittlerweile nicht mehr in Betrieb stehende Webseite www.projekt-x.at programmierte, um den Fans der Kabarettgruppe eine Online-Plattform bereitzustellen. 2010 beendete Gerald Votava seine Tätigkeit beim „Projekt X“, die beiden verbliebenen werden seitdem gelegentlich von "Gastprojektleitern" unterstützt. Ab 2010 war Herbert Knötzl als Musiker Richard Klein in der Late-Night-Talkshow Willkommen Österreich zu sehen. In dieser Rolle wurde er auch für die österreichische Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2011 nominiert. Stil und KonzeptSie bezeichnen sich selbst als Hauptprojektleiter und nehmen bei ihren oft als Diskussionsrunden gestalteten Radio- und Fernsehauftritten die Rollen von fiktiven Personen und Gegenständen sowie realen Persönlichkeiten an. Bei Kabarettauftritten kommen zu den Diskussionsrunden noch Sketche und eigenwillige Coverversionen bekannter Musikstücke hinzu. Markenzeichen der Truppe ist die Kombination von realistischen und grotesken Elementen. Beliebt ist die Persiflage bestimmter Situationen – mit Vorliebe werden in Österreich vorherrschende Sprechmuster und Jargons aus Medien (Talkshows, Diskussionssendungen, Interviews) und Alltag (z. B. Beziehungen, Arbeitswelt) sehr realitätsnah und detailgetreu nachgeahmt, wobei hier oft dieselben populären österreichischen Prominenten zum Einsatz kommen wie Barbara Stöckl oder Otto Schenk sowie ein oftmals groteskes, unstimmiges, haarsträubendes Setting. So tritt etwa der dargestellte Prominente in einer fiktiven skurrilen, zu ihm gar nicht passenden Rolle auf (z. B. die Jazz Gitti als US-Präsidentschaftskandidatin), werden verschiedene Genres und (Un-)Sinnebenen miteinander kombiniert, so z. B. bei Easy-TV im Rahmen einer Fernseh-Comedy-Leiste von 1999 – die Persiflage einer Fernsehsendung im Stil einer Aufdeckungsreportage, bei der die Betroffenen stets Märchenfiguren sind, die sich aber völlig menschlich und alltäglich verhalten und mit der sozialen Wirklichkeit konfrontiert sind, gleichzeitig aber absurde Dinge pflegen, z. B. Zahnstocher von Prominenten sammeln, oder werden in einer abenteuerlich zusammengesetzten Diskussionsrunde in sachlichem, ernstem Ton völlig abstruse Dinge behandelt. Besonders kurios waren jene zwei Folgen mit dem inoffiziellen Titel „Entenbemalung“, in denen zweimal dieselbe Diskussionsgruppe über dasselbe Thema mit teilweise gleichem Wortlaut geplaudert hat, was live auf Sendung für heftiges Gelächter der Protagonisten gesorgt hat. Häufiges Lachen der Protagonisten wurde zu einem Markenzeichen der Sendung. In einem weiteren Konzept stellen sie Alltagsszenen nach. Es gab mehrere Folgen, die an einem Würstelstand spielten. Der Würstelstandbesitzer Votava war stets derselbe, es waren aber in jeder Folge andere Gäste wie z. B. Ilse Buck oder Außerirdische anwesend. Tätigkeit im RadioIn ihrer wöchentlichen Radiosendung auf FM4 findet stets eine Diskussionsrunde statt. Aufgelockert wird diese durch ein bis drei Musikstücke, mittlerweile meistens dem Hörbild von FM4 entsprechend. Anfänglich wurden ausschließlich Lieder der schwedischen Popgruppe ABBA gespielt, dazwischen auch bekannte Interpreten der deutschsprachigen Schlagermusik. Diese Stücke werden häufig als Werke eines der Diskussionsgruppenmitglieder anmoderiert. Eine Projekt X-Sendung endet immer mit den Worten „Schlafen Sie gut und träumen Sie süß – von sauren Gurken“. Darüber hinaus hat Clemens Haipl, teils mit Martin Puntigam, regelmäßige Kurzsketche unter verschiedenen Titeln auf FM4. Gerald Votava ist zudem auch Moderator bei FM4. Projekt X haben das Finale der ersten Staffel der ORF-Sendungen Taxi Orange und Starmania live im Radio mitsynchronisiert, wobei auch hier jeder Protagonist immer andere Rollen übernommen hat. Derzeit ist Herbert Knötzl in der Rolle des Richard Klein als Song-Contest-Jury zu bewundern. Auch bei Gastauftritten in der Fernsehsendung Die liebe Familie NG ist er als Sohn der Familie zu sehen. Auszeichnungen
StaffelnIn den Jahren 1997 und 1998 spielte Gerald Votava meist den Hauptprojektleiter, in den 4 Folgen von 1999 spielten alle drei Darsteller den Hauptprojektleiter und verschiedene Charaktere.
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Einzelnachweise
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