Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).
Phosphorpentabromid ist ein rotgelber Feststoff mit stechendem Geruch, dessen Kristalle aus PBr4+Br−-Ionen bestehen. Er ist extrem hygroskopisch, hitze- und wärmeempfindlich und wirkt korrodierend. Oberhalb von 35 °C zersetzt sich die Verbindung zu Phosphor(III)-bromid und Brom.[1] Einige Quellen geben eine vollständige Zersetzung zwischen 84 und 106 °C an.[6][4] Raman-Spektren von Phosphorpentabromid, kondensiert aus der Gasphase auf eine kalte Platte bei 15 K, zeigen weder Banden die auf molekulares Phosphorpentabromid zurückzuführen sind, noch auf die erwarteten einfachen molekularen Dissoziationsprodukte PBr3 + Br2. Stattdessen lassen sich die Spektren am besten einer Mischung aus PBr3 und PBr4+ Br3− zuweisen. Bei Temperaturen größer als 200 K wandelt sich dieser Feststoff in PBr4+Br− um.[7]
Im Gegensatz zu Phosphorpentachlorid und Phosphorpentafluorid bildet es mit Metallkomplexen keine Bromokomplexe PBr6−, sondern wird zu Phosphor(III)-bromid und Br− reduziert.[1]
↑H. Gerding, P. C. Nobel: The structure of solid phosphorus pentabromide. In: Recueil des Travaux Chimiques des Pays-Bas. 77, 1958, S. 472, doi:10.1002/recl.19580770513.
↑G. Davidson, E. A. V. Ebsworth: Spectroscopic Properties of Inorganic and Organometallic Compounds. Royal Society of Chemistry, 1982, ISBN 978-0-85186-133-3, S.187 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑M. van Driel, C. H. Mac Gillavry: The crystal structure of phosphorus pentabromide. In: Recueil des Travaux Chimiques des Pays-Bas. 62, 1943, S. 167, doi:10.1002/recl.19430620306.
↑W. Gabes, K. Olie: Refinement of the crystal structure of phosphorus pentabromide, PBr5. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. 26, S. 443, doi:10.1107/S0567740870002595.