Paul Samuel BoyerPaul Samuel Boyer (2. August 1935 in Dayton, Ohio – 17. März 2012 in Madison, Wisconsin)[1] war ein US-amerikanischer Kultur- und Geisteswissenschaftler und Merle-Curti-Professor für Geschichte. BiografiePaul Samuel Boyer wurde am 2. August 1935 als Sohn von Clarence und Ethel Boyer geboren und besuchte die öffentlichen Schulen von Dayton und das Upland College in Kalifornien. In den 1950er Jahren wurde Boyer, ein Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen, entsprechend dem christlichen Glauben in der Konfession seiner Familie. Nach einem zweijährigen Büroaufenthalt am Hauptsitz der internationalen Freiwilligenarbeitslager in Paris und praktischen Erfahrungen im Nachkriegsbau in Bielefeld, reiste er über Afrika, Indien und Fernost nach Hause in die USA.[1] Paul Boyer wechselte an die Harvard University, wo er sein Grundstudium abschloss und später in amerikanischer Geschichte promovierte. Während seiner Zeit in Harvard lernte er Ann Talbot aus Baltimore, Maryland, kennen und heiratete sie 1962.[1] Das Ehepaar zog nach Amherst, Massachusetts, wo Paul Boyer 1967 Professor für amerikanische Geschichte an der University of Massachusetts wurde. Ihre Kinder Alex und Kate wurden in dieser Zeit geboren. 1980 wurde er an die University of Wisconsin–Madison berufen, wo er als Mitglied der Fakultät für Geschichte den Merle Curti-Lehrstuhl für amerikanische Geschichte innehatte. In den 1990er Jahren war er Direktor des dortigen Instituts der Geisteswissenschaften. Darüber hinaus lehrte er als Gastprofessor an der UCLA, der Northwestern University und am College of William & Mary. Nach seiner Pensionierung wurde er Redakteur bei der U. W. Press und Co-Autor für mehrere College-Lehrbücher.[2] Paul Samuel Boyer verstarb am 17. März 2012 im Agrace Hospicecare, nachdem er drei Monate lang an Krebs gelitten hatte.[1] RezeptionBoyers Interesse für Religion und die Wirkung von religiösem Glauben auf die amerikanische Kultur spiegelt sich in seinen Werken wider.[3] Das meistrezipierte Werk Salem Possessed: The Social Origins of Witchcraft wird positiv aufgenommen wie auch kritisiert. Die mangelnde vergleichende Analyse mit anderen Fällen wird beispielsweise bemängelt.[4] Boyer und Stephen Nissenbaum werden hingegen für die ausgezeichnete detaillierte Analyse der lokalen „Hexenpanik“ gelobt. Zudem wird das Potential des Werkes für universitäre Kurse erwähnt sowie die Anwendung der Quellen positiv rezipiert.[5] AuszeichnungenBoyer erhielt Stipendien der John Simon Guggenheim Memorial Foundation und der Rockefeller-Stiftung und war gewähltes Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, der American Historical Association und der American Antiquarian Society. 1974 gewann er den John H. Dunning Prize der American Historical Association für das Buch Salem Possessed: The Social Origins of Witchcraft[6] 1975 wurde dieses Buch für den National Book Award in der Kategorie Geschichte nominiert.[6] Ausgewählte Publikationen
Einzelnachweise
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