Hinterberger lebt und arbeitet in Berlin, Weimar, Linz und an der Amazonasmündung bei Belém. Er studierte von 1970 bis 1976 an der Akademie der Bildenden Künste Wien (Kunst) und an der Universität Wien (Philosophie/ Psychologie). Von 1979 bis 1993 war er als Assistent an der Kunsthochschule Linz bei Laurids Ortner (Haus-Rucker-Co) und an der Meisterklasse für Visuelle Gestaltung (Gastprofessoren Günther Feuerstein, Jochen Gerz, Günther Förg, Dietmar Eberle, Wolfgang Flatz, Alfred Zellinger, Herbert Lachmayer) tätig. Nach seiner Gastprofessur an der Escola de Artes Visuais (Rio de Janeiro) lehrt er seit 1993 als Professor für Freie Kunst an der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar. Kern der Lehre ist das „Projekt als zentrale Studieneinheit“[1]. 1998 weilte Hinterberger als Gastprofessor an der University Newcastle/ Sydney. Von 1999 bis 2001 war er Dekan der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar und ist seit 2009 Mentor im Promotionsstudiengang PhD of Fine Arts.
In seiner Art der künstlerischen Forschung beschäftigt sich Hinterberger mit den Fragen des Menschseins – von Abstammung bis Zukunftsvisionen. Dabei reizt er oftmals die Fallhöhe von der Hochkultur zum Alltäglichen aus und arbeitet auf ironische Art mit gängigen Klischees aus Gemeinschaftsleben und Kunstbetrachtung.
„Sein persönlicher Ansatz ist eher auf so etwas wie eine enzyklopädische Erforschung der Welt gerichtet.“ (Karl Schawelka)[2]
Hinterbergers Œuvre umfasst Zeichnungen, Objekte, Aktionen, Installationen, Künstlerbücher sowie Realisationen im öffentlichen Raum, oftmals eng verbunden mit dem Genius loci der Ausstellungsorte. Seine künstlerisch-wissenschaftliche Beschäftigung mit Evolution und Menschwerdung führte u. a. zur Gestaltung der Ausstellung Evolution. Wege des Lebens, Deutsches Hygiene-Museum, Dresden 2005.
„Visuelles Gestalten ist für ihn nicht Umformung einer Oberfläche, sondern Objekt gewordener Gedanke.“ (Peter Assmann)[3]
Werke im öffentlichen Raum
1982, Atelierwohnung H., Linz
1982, Gewölbemalmaschine, Bar Vanilli, Linz
1985, Bene, Geschäftslokal, Salzburg
1987, Leichte Kurve, Vorplatz Finanzamt Salzburg
1988, Vier Säulen, Pausenhallen Körnerschule, Linz
1989, Schön-Brunn, Zollamtsplatz, Linz
1990, Hommage á Kepler, Außengelände Posthoftheater, Linz
1991, I.B.A., Rio de Janeiro
1993, Das Fremde, der Gast, Toiletten Offenes Kulturhaus, Linz
2009 Bauhaus heute, Kunst und Lehre in Weimar, Kunstverein Jena
2008 Camp Ramle und Ofakim Art Iglu, Israel
2007 Wunder über Wunder, Kunsthalle Erfurt
2005 La Bauhaus si muove!, Chiesa di San Paolo, Modena
2004 Künstlerportraits, A9 Forum Transeuropa, Museumsquartier Wien
2003 Ready to wear, Galerie Art & Henle, Berlin
2002 Künstler des Jahres, Kunst-Raum Essen
2001 Fleurotica, EGA/ Erfurt
2000 Vor mehr als einem halben Jahrhundert, Landesmuseum Linz
1999 Landschaft, Galerie Rothamel, Erfurt
1997 Thüringer Biennale der Gegenwartskunst, Schloß Gotha
1995 Border Crossings, Institute of Contemporary Art, Perth / Australia
1993 Das Fremde Der Gast, Offenes Kulturhaus, Linz
1992 Grenzgänger, Ciurlionis Kunstmuseum Kaunas,
1989 Architektur und Design im MAERZ, Kunsthochschule Linz
1988 Europa heiratet, Hochschule der Künste, Berlin
1985 Multimediakunst, K-18 Kassel
1980 Museum des 20. Jhdts, Wien
Publikationen (Auswahl)
l'Odyssée – Das Magazin für den Reisenden und Heimkehrer. Neues Museum, Weimar 2012.
Schwarze Galle – für alle! - Melancholie als Naturzustand. VDG Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 2006, ISBN 3-89739-544-4/ ISBN 978-3-89739-544-2.
Program Geneze. Museum für Zeitgenössische Kunst, CIP Zagreb 2003, ISBN 953-6043-51-3.
Das Architekturprogramm. Ein Handbuch für den Architekten von heute. VDG Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 2000, ISBN 3-89739-109-0.
Das Bildungsprogramm. Katalog zur Ausstellung der Kunstsammlungen zu Weimar. VDG Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 1997, ISBN 3-932124-75-8.
Der Stand der Dinge. Ausstellungskatalog. Galerie im Stifterhaus, Linz 1992.
Ausser Atem, ab 1984. Ausstellungskatalog. Steyr, Linz, Wien, Rom, Rio de Janeiro 1990.
Die klaren Sachen. Gedichte. [Vorwort von Günter Kunert]. Hamburg, Knaus, 1983.
Bericht aus der Werkstatt. Ausstellungskatalog. Galerie Hofstöckl, Linz 1982.
Rock & Roll Sänger. Hamburg, ZRK Verlag, o. J. [1981]. Zusammen mit Angelika Oehms [Zeichnungen].
Beiträge zu Wissenschaft & Technik. Ausstellungskatalog. Galerie an der Stadtmauer, Villach 1981.
Utopische Fahr- und Flugobjekte. Ausstellungskatalog. Galerie Hofstöckl, Linz 1979.
Claus Pias: Prometheus und ein Teller mit Leber. Scherz und tiefere Bedeutung: Norbert W. Hinterbergers »Bildungsprogramm« in Weimar. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 28. Oktober 1997 (uni-due.de [abgerufen am 3. Oktober 2020]).
↑Karl Schawelka: Doppeldeutigkeiten, Gegensinn und die Phantasmen der Enzyklopädie. In: Das Bildungsprogramm. VDG Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 1997, ISBN 3-932124-75-8, S.15.
↑Peter Assmann: Vorwort. In: Norbert W. Hinterberger: Der Stand der Dinge. Ausstellungskatalog. Galerie im Stifterhaus, Linz 1992.