More Than a Feeling („Mehr als ein Gefühl“) ist ein Song der amerikanischen Rockband Boston. Er wurde von Tom Scholz geschrieben und im September 1976 als erste Single aus ihrem Debütalbum Boston veröffentlicht, mit Smokin auf der B-Seite. Die Single erreichte Platz fünf in den Billboard Hot 100.
Der Song basierte eher auf einer Fantasie als auf Tatsachen[5] und Tom Scholz brauchte fünf Jahre, um ihn fertigzustellen.[6][7] Es ist einer von sechs Songs, an denen er zwischen 1970 und 1975 in seinem Studio arbeitete, bevor Boston seinen Plattenvertrag bekam.[7] Fünf dieser sechs Songs erschienen dann auf dem Boston-Album.[8]
Der Song ist in G-Dur geschrieben und hat eine AABA-Form.
Inhalt
Laut Vik Iyengar geht es im Song um "liebevolle Erinnerungen an vergangene Sommer".[9] Der Text drückt die Unzufriedenheit des Autors mit der Gegenwart und seine Sehnsucht nach einer früheren Liebe namens Marianne aus, deren Erinnerung durch ein altbekanntes Lied stark wachgerufen wird. Der Song handelt von "der Macht, die ein altes Lied in deinem Leben haben kann".[10] Scholz sagte, dass "es eine Art bittersüße Ballade war".[11]
Scholz nannte Walk Away Renee von The Left Banke als Inspiration für den Song.[12] Andy Aledort von Maximum Guitar wies darauf hin, dass die Akkordfolge G-D/F#-Em7-D, die auf die Zeile "I see my Marianne walking away" folgt, aus Walk Away Renee stammt.
Rezeption
Das Billboard Magazine beschrieb More Than a Feeling als einen "von E-Gitarren dominierten Rocker, der mit einem zugänglichen Beat und Hand-Clap-Backup sowie einem sanften, aufsteigenden Gesang kommerziell gemacht wird."[13]
Guitar World stellt fest, dass, wenn "More Than a Feeling" im Radio gespielt wird, "nur wenige widerstehen können, in Anfällen von leichtfüßiger Luftgitarre und temperamentvollen Falsettgesang zu schwelgen".[14] Gallucci bewertete es als Bostons größten Song.[15] Ultimate Classic Rock Kritiker Dave Swanson bewertete es als den #28 All-Time Classic Rock Song.[16]
„Was zunächst wie ein Hauch frischer Brise in der abgestandenen Luft Mitte der 1970er klang, wurde schnell schal durch das ständige Wiederholen im Radio; das Lied wurde so im kollektiven Bewusstsein verankert. Wie es Mode war, beginnt "More Than a Feeling" als sanfter Mainstream-Song, öffnet sich aber weit, wenn der Klang des Schlagzeugs auf die Powerchords des Hauptriffs trifft. Der Song ist nicht gerade eine Power-Ballade, sondern zeigt durchweg eine extreme Verschiebung der Dynamik. Vom luftigen Anfang und den Powerchords bis hin zum knackigen, aber zuckersüßen Refrain und der kurzen Bridge, nach der Scholz ein episches Solo nudelt, wurde dieses musikalische Schema Ende der 1970er oft von kleineren Bands wiederholt. So wird More Than a Feeling oft als Beispiel für alles bezeichnet, was an der Musik des Jahrzehnts falsch war und wird von Kritikern des 70er-Jahre Adult Oriented Rock allgemein beschimpft.“