Michelau wurde erstmals 1195 urkundlich erwähnt. Entstanden ist der Ort aus einem Fischerdorf am Main, in dem bis ins 18. Jahrhundert Weinbergspfähle für Mainfranken hergestellt wurden. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich die Korbmacherei, deren Produkte schon um 1780 bis nach Holland, 1792 bis nach Preußen und Russland verkauft wurden. Im Jahr 1840 lebten in Michelau 1003 Menschen.[4] Um 1900 gab es in Michelau fast 900 Korbmacher, deren Erzeugnisse in die ganze Welt gingen. Ab 1950 entstanden auch einige Großbetriebe, die das wirtschaftliche Rückgrat der Gemeinde bilden (Korbwaren, Kinderwagen, Metallwaren, Spielwaren, Textilien, Autozubehör).
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1977 wurde die Gemeinde Lettenreuth eingegliedert.[5] Aus der Gemeinde Neuensee wurde bereits am 15. Februar 1952 die neue Gemeinde Neuensorg ausgegliedert.[6] Neuensee wurde am 1. Januar 1978 zusammen mit Schwürbitz eingemeindet.[5]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl minimal von 6377 auf 6386 um 9 bzw. um 0,1 %. Am 31. Dezember 2000 hatte Michelau 7089 Einwohner.
Religion
49,35 % evangelisch
45,01 % katholisch
05,64 % andere
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit dem 2. Mai 2021 Jochen Weber (CSU).[7] Er folgte Dirk Rosenbauer (CSU), der im Dezember 2020 unerwartet verstarb und seit Mai 2020 im Amt war[8] Dessen Vorgänger war seit 2006 Helmut Fischer (CSU), davor amtierte elfeinhalb Jahre lang Fred Köhlerschmidt (SPD).
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters.
Die Klopfermacherstatue im Gemeindeteil Neuensee erinnert an das Teppichklopferhandwerk, das von 1840 bis 1980 im Dorf ausgeübt wurde. Die Skulptur wurde 1997 von Wolfgang Zwieb geschaffen und zeigt Kathi Ritzel, eine der Letzten der Klopfermacherzunft.
Wirtschaft
Im Jahr 2022 erzielte Wackersdorf Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Höhe von 3,57 Millionen Euro. Mit einem Gewerbesteuerhebesatz von 400 % liegt die Gemeinde knapp unter dem durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesatz Deutschlands. Dieser beträgt 403 % (Stand: 2022).[11]
↑Thomas Gunzelmann: Die Kulturlandschaft um 1840. In: Günther Dippold: Im oberen Maintal auf dem Jura an Rodach und Itz, Selbstverlag der Kreissparkasse Lichtenfels, Lichtenfels 1990, S. 75