Cherif Bassiouni wurde 1937 als Sohn eines ägyptischen Diplomaten in Kairo geboren und trat, nach rechtswissenschaftlichen Studien in Frankreich, der ägyptischen Armee bei. Im Jahr 1956 wurde er während der militärischen Auseinandersetzungen im Rahmen der Sueskrise verwundet. Nach einer kurzen Tätigkeit für Staatspräsident Gamal Abdel Nasser setzte er an der Universität Kairo sein Studium fort. Er folgte dann 1962 seiner Mutter in die USA, wo er 1964 einen JD an der juristischen Fakultät der Indiana University sowie zwei Jahre später einen LL.M. an der John Marshall Law School in Chicago erlangte und 1967 auch die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm.
An der George Washington Universitypromovierte er 1973 zum SJD. Von 1964 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2012 wirkte er als Hochschullehrer an der DePaul University, an der er sich im Bereich des Völkerstrafrechts spezialisierte und 1990 zu den Mitgründern des International Human Rights Law Institute gehörte, das er von 1990 bis 1997 leitete. Darüber hinaus fungierte er mehrfach als Berater für sein Heimatland Ägypten, so unter anderem zum Ende der 1970er Jahre bei den Verhandlungen zum Camp-David-Abkommen. Für die Vereinten Nationen gehörte er mehreren Komitees und Untersuchungskommissionen an, darunter 1978 das Expertenkomitee zur Ausarbeitung der UN-Antifolterkonvention, 1993/1994 die Expertenkommission zur Untersuchung von Menschenrechtsverstößen im ehemaligen Jugoslawien und 1995 das Vorbereitungskomitee für den Internationalen Strafgerichtshof. Er starb am 25. September 2017 im Alter von 79 Jahren.[1]
Crimes against Humanity in International Criminal Law. Den Haag und Boston 1999
International Extradition: United States Law and Practice. Dobbs Ferry 2007
International Criminal Law. Drei Bände. Leiden 2008
The Pursuit of International Criminal Justice: A World Study on Conflicts, Victimization, and Post-Conflict Justice. Antwerpen und Portland 2010
Literatur
Elizabeth Plantz: Bassiouni, Mahmoud Cherif (1937– ). In: Elliott Robert Barkan (Hrsg.): Making it in America: A Sourcebook on Eminent Ethnic Americans. ABC-CLIO, Santa Barbara 2001, ISBN 1-57607-098-0, S. 31
Bassiouni, M Cherif. Jon C. Jenkins, Cécile Vanden Bloock: Who's Who in International Organizations: A Biographical Encyclopedia of more than 12,000 Leading Personalities. K.G. Saur, München und andere 1992, ISBN 3-598-10909-1, Band 1, S. 76