Dieser Wettbewerb war von zwei Dopingfällen überschattet.
Die zunächst siegreiche US-Amerikanerin Kelli White war mit Modafinil gedopt und wurde disqualifiziert. Dies betraf ebenso ihre Goldmedaille über 200 Meter. Bei einer Anhörung vor der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) im Jahr 2005 gab sie zu, außer mit Modafinil auch mit THG und EPO gedopt zu haben. Dies sei allerdings nicht wissentlich geschehen. Sie habe lediglich zugestimmt, verschiedene Mittel auf ihre Wirksamkeit hin bei ihr zu testen. Auf Nebenwirkungen sei sie nicht aufmerksam gemacht worden.[2]
Die zunächst drittplatzierte Ukrainerin Schanna Block, frühere Schanna Pintussewytsch, wurde nachträglich wegen Dopingvergehens disqualifiziert. Auch ihr bei diesen Weltmeisterschaften erzielter fünfter Rang über 200 Meter wurde annulliert. Ihr wurden – allerdings erst im Jahr 2015 – für die Jahre 2002 und 2003 Verstöße gegen die Doping-Regularien nachgewiesen. Ihre Resultate aus diesem Zeitraum wurden annulliert. Außerdem wurde sie mit einer zweijährigen Sperre belegt. Diese hatte jedoch nur symbolischen Wert, denn zu dem Zeitpunkt, zu dem die Sperre verhängt wurde, hatte Schanna Block ihre aktive Laufbahn längst beendet.[3]
Die beiden Disqualifikationen waren folgenreich für insgesamt neun Sprinterinnen.
Leidtragende im Medaillenbereich:
Torri Edwards, USA – wurde erst nach Kelli Whites Disqualifikation von Rang zwei auf Rang eins hochgestuft, sie selber wurde jedoch im Jahr darauf ebenfalls des Dopingbetrugs überführt, und zwar mittels Nikethamid, wofür sie mit einer Sperre von zwei Jahren belegt wurde[4]
Chandra Sturrup, Bahamas – erhielt ihre Silbermedaille erst mit jahrelanger Verspätung und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen
Ekaterini Thanou, Griechenland – erhielt ihre Bronzemedaille erst mit jahrelanger Verspätung und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen, allerdings war sie ein Jahr später ebenfalls in eine äußerst dubiose Dopingaffäre verstrickt und musste dafür eine Sperre hinnehmen[5]
Athletinnen, die um ihre Finalteilnahme betrogen wurden:
Marina Kislowa, Russland – über ihre Platzierung im ersten Halbfinale für das Finale qualifiziert
Merlene Ottey, Slowenien – über ihre Platzierung im ersten Halbfinale für das Finale qualifiziert
Athletinnen, die um ihre Halbfinalteilnahme betrogen wurden:
Karin Mayr-Krifka, Österreich – über ihre Platzierung im dritten Viertelfinale für das Halbfinale qualifiziert
Agné Eggerth, Litauen – über ihre Platzierung im zweiten Viertelfinale für das Halbfinale qualifiziert
Athletinnen, die um ihre Viertelfinalteilnahme betrogen wurden:
Lerma Gabito, Philippinen – über ihre Platzierung im vierten Vorlauf für das Viertelfinale qualifiziert
Grace Dinkins, Liberia – über ihre Zeit im dritten Vorlauf für das Viertelfinale qualifiziert
Vorrunde
Die Vorrunde wurde in acht Läufen durchgeführt. Die ersten drei Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus acht zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Viertelfinale.
Vizeweltmeisterin Chandra Sturrup – 2001 hatte sie WM-Bronze errungen
Christine Arron, 1998 Europameisterin, belegte um drei Hundertstelsekunden an Bronze vorbei Rang vier und errang am vorletzten Tag Gold mit ihrer Sprintstaffel
Die im vergangenen Jahrzehnt hochdekorierte Gail Devers erreichte noch einmal das Finale und kam auf den sechsten Platz
Ergebnisse im Statistics Handbook der IAAF zur WM 2019 in Doha, Women 100 m, Paris 2003, S. 250f (PDF; 10,3 MB), englisch, abgerufen am 12. September 2020