Jacobs ging in München auf das Gymnasium, studierte 1947 bis 1954 Mathematik und Physik in München und Hamburg und promovierte 1954 an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Wilhelm Maak (Ein Ergodensatz für beschränkte Gruppen im Hilbertschen Raum). 1956 bis 1958 war er Assistent in München, wo er sich 1957 habilitierte. 1959 wurde er Professor für mathematische Statistik in Göttingen. 1965 wurde er an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg auf den damals neu geschaffenen Lehrstuhl für mathematische Statistik berufen, wo er mit Heinz Bauer (1928–2002) die Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie vertrat. Speziell wurde er für seine Arbeiten zur Ergodentheorie bekannt, über die er auch ein Buch in Springers Ergebnis-Reihe schrieb. Daneben machte sich Jacobs durch eine Reihe von Büchern um die Popularisierung der Mathematik verdient.
Jacobs hat sich außerdem mit Fotografie beschäftigt und verfügte über eine große Sammlung von Fotoportraits von Mathematikern aus aller Welt und aus verschiedenen Epochen. Im Jahr 2005 übertrug Prof. Jacobs seine komplette Sammlung an das Mathematische Forschungsinstitut Oberwolfach, viele seiner Fotos finden auch in der Wikipedia Verwendung.
Schriften
als Autor
Neuere Methoden und Ergebnisse der Ergodentheorie. Springer, Berlin 1960 (Ergebnisse der Mathematik und ihrer Grenzgebiete/Neue Folge; Bd. 29).
Invitation to Mathematics. Princeton University Press, 1992, ISBN 0-691-02528-2 (Übersetzung des ersten Bands der "Resultate")
Neuere Ergebnisse der Mathematik. In: Naturwissenschaften, Jg. 69 (1982), S. 21–28.
als Herausgeber
Selecta Mathematica. Springer, Berlin 1969/79
Konrad Jacobs: Maschinenerzeugte 0-1-Folgen. Rot und Schwarz. Das Äquivalenzprinzip von E. S. Andersen. Die kombinatorischen Arcsingesetze von G. Baxter und J. Imhof. Der Heiratssatz. 1969 (Heidelberger Taschenbücher; 48).
Heinz-Dieter Ebbinghaus u. a. Turing-Maschinen und berechenbare Funktionen. Konrad Jacobs Turing-Maschinen und zufällige 0-1 Folgen. Hans HermesEntscheidungsproblem und Dominospiele. Ebbinghaus Entscheidbarkeit. 1970 (Heidelberger Taschenbücher; 67).
Nicolaas Govert de BruijnPólyas Abzähl-Theorie. Muster für Graphen und chemische Verbindungen. Gerhard RingelDas Kartenfärbungsproblem. Anatole Beck, M. N. Bleicher Einlagerung konvexer Mengen in eine ähnliche Menge. Jacobs Extremalpunkte konvexer Mengen. H. R. Müller Trochoidenhüllbahnen und Rotationskolbenmaschinen. 1971 (Heidelberger Taschenbücher; 71). Der letzte Aufsatz behandelt die Geometrie des Wankelmotors.
Konrad Jacobs: Einige Grundbegriffe der topologischen Dynamik. Poincaŕes Wiederkehrsatz. Gleichverteilung mod 1. Markov-Prozesse mit endlichvielen Zuständen. Joachim RosenmüllerKonjunkturschwankungen. 1972, ISBN 3-540-05782-X (Heidelberger Taschenbücher; 98).
Anatole Beck Ein Paradoxon. Der Hase und die Schildkröte. Hermann BoernerVariationsrechnung à la Caratheodory und das Zermelosche Navigationsproblem. Michael KeaneGeodätische Strömungen. Helmut RüßmannKonvergente Reihenentwicklungen in der Störungstheorie der Himmelsmechanik. 1979, ISBN 3-540-09407-5 (Heidelberger Taschenbücher; 201). Der Aufsatz von Rüssmann behandelt die KAM-Theorie.
Ulrich Krengel: Wahrscheinlichkeitstheorie. In: Gerd Fischer (Hrsg.): Ein Jahrhundert Mathematik, 1890–1990. Festschrift zum Jubiläum der DMV. Vieweg, Braunschweig 1990, ISBN 3-528-06326-2.
Hans Ilgauds, Karl H. Schlote, Siegfried Gottwald (Hrsg.): Lexikon bedeutender Mathematiker. Bibliographisches Institut, Leipzig 1990, ISBN 3-323-00319-5.