Die Division wurde während des Ersten Weltkriegs am 10. September 1914 aufgestellt und nach Kriegsende 1919 im Rahmen der Demobilisierung der Bayerischen Armee wieder aufgelöst. Als Reservedivision bestand sie zum größten Teil aus mobilisierten Ersatzreservisten, Reservisten und Kriegsfreiwilligen. Einer dieser Kriegsfreiwilligen war Adolf Hitler.
Die ursprünglich für Angriffsaufgaben vorgesehene Division war während des ganzen Krieges ausschließlich an der Westfront eingesetzt, zunächst im Herbst 1914 bei Ypern. Sie verblieb längere Zeit im Stellungskrieg in Französisch-Flandern. Im Herbst 1916 kämpfte sie in der Schlacht an der Somme und im Frühjahr 1917 bei Arras. Als Angriffsdivision verwendete man sie zuletzt bei der Frühjahrsoffensive 1918. Von Spätsommer 1918 bis Kriegsende stand die 6. Reserve-Division wieder in Flandern. Die Division war von der alliierten Aufklärung 1917 noch als zweitklassig angesehen. Wie bei fast allen deutschen Verbänden konstatierte man 1918 einen verminderten Kampfwert.
Gefechtskalender
1914
30. Oktober bis 24. November – Schlacht bei Ypern
25. November bis 13. Dezember – Stellungskämpfe in Flandern und Artois
14. bis 24. Dezember – Dezemberschlacht in Französisch-Flandern
ab 25. Dezember – Stellungskämpfe in Flandern und Artois
1915
bis 8. Mai – Stellungskämpfe in Flandern und Artois
18. bis 25. Juli – Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims
26. Juli bis 3. August – Bewegliche Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle
05. bis 15. August – Abwehrschlacht zwischen Somme und Avre
15. August bis 2. September – Schlacht zwischen Monchy-Bapaume
09. bis 27. September – Stellungskrieg in Flandern
28. September bis 17. Oktober – Abwehrschlacht in Flandern
18. bis 24. Oktober – Nachhutkämpfe zwischen Yser und Lys
25. Oktober bis 1. November – Schlacht an der Lys
02. bis 4. November – Nachhutkämpfe beiderseits der Schelde
ab 12. November – Räumung des besetzten Gebietes und Marsch in die Heimat
Gliederung
Die Gliederung des Verbandes unterlag im Verlauf des Krieges mehrfachen Änderungen. Aufgrund fehlender Verwendungsmöglichkeit verblieb an Kavallerie nur mehr eine Eskadron, während Artillerie und technischen Truppen verstärkt wurden.