Kempinski Hotels S.A. ist die älteste europäische Luxushotelgruppe, mit Wurzeln in Berlin und heutigem Sitz in Genf in der Schweiz. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Kempinski AG in München, Deutschland. Die Hotelgruppe ist Gründungsmitglied des Hotelnetzwerkes Global Hotel Alliance (GHA).
Größter Anteilseigner der AG sind die Scheichs von Bahrain.[3]
Jedes der 5-Sterne-Häuser hat seinen eigenen Stil und Charakter und ist nur schwer mit den anderen Häusern vergleichbar. Zum Portfolio gehören Stadthotels, Grandhotels sowie Ferienresorts und Residenzen.
Die Kempinski-Hotels befinden sich vor allem in Europa, aber auch in Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten und Asien. Besonders China ist eine Schwerpunktregion für die Eröffnung neuer Häuser. Kempinski betreibt 75 Fünf-Sterne-Häuser in 30 Ländern (2017).
Mit Ausnahme des Hotels Hotel Vier Jahreszeiten in München, das sich im Besitz der Gruppe befindet, sowie der geleasten Hotels Adlon in Berlin, Grand Hotel des Bains in St. Moritz liegt der Schwerpunkt der Kempinski Hotels auf dem reinen Management der Luxushotels, die sich meist in Privatbesitz befinden.
Das Adlon in Berlin, das Çırağan Palace Kempinski Istanbul, das San Clemente Palace Kempinski in Venedig sowie das The Capitol Kempinski in Singapur haben den Status «Leading Hotel of the World» (Januar 2023). Das Hotel Bristol in Berlin wurde 2008 für ca. 10 Millionen Euro renoviert, verlor aber 2009 den Status Leading Hotels of the World; die Kempinski-Hotels Taschenbergpalais und Schloss Reinhartshausen traten daraufhin ebenfalls aus.[4]
Geschichte
M. Kempinski & Co
Der Ursprung der Hotelkette geht auf Berthold Kempinski (1843–1910) zurück, der zunächst ab 1862 bei seinem Bruder Moritz Kempinski in Breslau in dessen Weinhandlung M. Kempinski & Co. tätig war. Nach der Proklamation des Kaiserreiches zog er nach Berlin und gründete dort 1872 unter selbem Firmennamen eine eigene Weinhandlung mit Probierstube und Imbiss in der Friedrichstraße 176.[5] In den Folgejahren baute Kempinski seinen Betrieb zu einer Restaurantkette aus und übernahm auch das ursprüngliche Stammgeschäft seines Bruders in Breslau. Da Berthold und seine Frau Helena Kempinski (1855–1932) keinen männlichen Nachkommen hatten, nahmen sie ihren Schwiegersohn Richard Unger (1866–1947), der ursprünglich Bankier gewesen war, in den Betrieb auf. Später übergaben sie ihm das Unternehmen unter der Voraussetzung, den Namen Kempinski beizubehalten. 1910 starb Berthold Kempinski.
Neben einigen großen Restaurants wurde 1927 ein weiteres am Kurfürstendamm 27 eröffnet (dort steht heute das Hotel Bristol). 1928 übernahm Kempinski das Haus Vaterland am Potsdamer Platz. Ab 1932 pachtete Kempinski das Schloss Marquardt und betrieb es als Hotel. Das Weinhaus Kempinski ging am 1. Mai 1937 mit allen seinen Betrieben unter Billigung der zuständigen Partei-Dienststellen in «arische» Hände über. Erwerber war die M. Kempinski & Co., Weinhaus- und Handels-GmbH, die die Betriebe der nach bisherigen Tradition entsprechend weiterführen werde. Dies teilte der Gauwirtschaftsberater des Gaus Groß-Berlin der NSDAP mit.[6]
Richard Unger emigrierte im Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit seiner Familie in die USA und M. Kempinski & Co wurde Teil der Aschinger AG. Ein Feuer zerstörte das Restaurant am Kurfürstendamm 27. Viele Angehörige der einst erfolgreichen Kempinskis wurden von den Nazis verfolgt und in Konzentrationslagern ermordet.[7][8] Berthold Kempinskis Enkel Friedrich Unger errichtete 1951 ein Hotel auf dem rückgeführten Grundstück am Kurfürstendamm 27. Das Hotel Kempinski wurde 1952 eröffnet. Friedrich Unger verkaufte 1953 seine Anteile und den Namen Kempinski an die Hotelbetriebs-AG.
1926 übernahm Aschinger die Mehrheit an der Aktiengesellschaft. 1927 war eine Übernahme der Berliner Hotelgesellschaft mit den Hotels Kaiserhof und Baltic. 1949 erfolgte eine Enteignung durch den Ost-Berliner Magistrat. Es folgen bescheidene Anfänge in West-Berlin und in Westdeutschland. 1953 kam es zur Übernahme des Hotel Kempinski am Kurfürstendamm. Kempinski erwarb 1957 das Hotel Atlantic in Hamburg. Die Hauptversammlung beschloss 1970 die Namensänderung in Kempinski Hotelbetriebs-AG. Kempinski beteiligt sich mit 50 % am Hotel Vier Jahreszeiten in München.
Das Unternehmen wurde 1977 umbenannt in Kempinski AG. Das Hotel Gravenbruch in Neu-Isenburg bei Frankfurt wird als viertes deutsches Hotel ins Portfolio aufgenommen. Lufthansa erwarb 1985 Anteile bei Kempinski und ermöglicht der Hotelgesellschaft, auch im Ausland Hotels zu betreiben. 1986 wurde die Kempinski Hotels SA in Genf als Trägerorganisation geschaffen.[1] Am 9. September 1999 eröffnete das Kempinski Hotel Falkenstein als drittes Haus der Kette im Rhein-Main-Gebiet. Die Hauptaktionäre beschlossen im August 2002, die restlichen 1,8 % der Anteile der Minderheitsaktionäre zu erwerben.
Bis Februar 2017 war Kempinski mehrheitlich im Besitz des thailändischen Crown Property Bureaus, der Vermögensverwaltung des Königshauses. Insgesamt zählen 79 Hotels in 31 Ländern zum Portfolio der Luxushotelgruppe (Stand März 2017). Seit Februar 2017 verfügen die Scheichs von Bahrain über die Mehrheit im Unternehmen.
Deutschland: Bansin auf der Insel Usedom, 2003 Betreibervertrag für Grand Hotel Kempinski Usedom an der Strandpromenade unterzeichnet,[13] spätere Durchführung durch Seetel Hotels, Baubeginn Seetel Grandhotel Am Kaiserstrand 2014[14]
Ehemalige Kempinski-Hotels
Argentinien – Hotel Libertador Kempinski Buenos Aires
Argentinien – ehemals: vier «Boutique Hotels»: Hotel Park Central, Hotel Park Château, Hotel Park Elegance und Hotel Park Plaza.
Argentinien – Kempinski Patagonia Park Plaza Unique, jetzt: Patagonia Park Plaza Unique El Calafate
Aserbaidschan – Kempinski Hotel Badamdar Baku, jetzt: Pullman Baku
Bahrain – Kempinski Grand & Ixir Hotel Bahrain City Centre, seit 2014: Le Méridien Bahrain City Centre und The Westin Bahrain City Centre[15]
Belgien – Kempinski Hotel Dukes’ Palace Brügge, jetzt: Hotel Dukes’ Palace Bruges
Bulgarien – Kempinski Hotel Grand Hermitage, Goldstrand; jetzt: Melia Hotel Grand Hermitage
Bulgarien – Kempinski Hotel Zografski Sofia, jetzt: Hotel Marinela Sofia
Chile – Hotel Plaza San Francisco Kempinski Santiago
China – Kempinski Hotel Sanya, Insel Hainan, jetzt: Nadara Resort & Spa
China – Kempinski Hotel Qingdao, jetzt: Wyndham Grand Qingdao
China – Kempinski Hotel Haitang Bay Sanya
China – Kempinski Hotel Wuxi
China – Kempinski Hotel Xi’an, jetzt: Xi’an Jin Jiang International Hotel
Hongkong – Furama Kempinski Hotel (ab 1990); 2001 abgerissen
Deutschland – Hotel Rheinpark Neuss Kempinski Düsseldorf[18] (1982 bis 1983, ab 1984 Rheinpark Plaza Neuss, später bis 2017 Swissôtel, seit 2018 Crowne Plaza)
Deutschland – Kempinski Hotel & Resort Scharmützelsee, Bad Saarow, später: Arosa Resort
Der Benutzer WhisperToMe wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.
Motiv: Der Sitz von Kempinski – 28, Boulevard du Pont-d’Arve, 1205 Geneva Büro in München – Maximilianstrasse 17, 80539 Munich
Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/O:Kempinski!/D:Der Sitz von Kempinski – 28, Boulevard du Pont-d’Arve, 1205 Geneva Büro in München – Maximilianstrasse 17, 80539 Munich!/|BW]]
Jochen Kleining: M. Kempinski & Co. „Die Arisierung“ eines Berliner Traditionsunternehmens. Diplomica Verlag, Hamburg 2008, ISBN 3-8366-6194-2.
Michael Klein: Aschinger-Konzern – Aschinger’s Aktien-Gesellschaft, Hotelbetriebs-AG, M. Kempinski & Co. Weinhaus und Handelsgesellschaft mbH. In: Landesarchiv Berlin: Findbücher. Bd. 34. Bestandsgruppe A Rep. 225. Berlin 34.2005 (Einführung, Übersicht und Zusammenfassung, speziell S. XIII ff., umfangr. Lit.-verz.; landesarchiv-berlin.de (PDF; 1,5 MB), Landesarchiv Berlin).
Michael Klein: Aschinger – nicht nur ein Name, sondern ein Begriff!. In: Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs, Gebr. Mann, Berlin 2004, ISBN 3-7861-2501-5, S. 117–134.
Medien
Dora Heinze: Kempinski – eine Berliner Chronik. Produktion des SFB[8]
↑C.V. Zeitung. Allgemeine Zeitung des Judentums. XVI. Jahrg. Nr. 19, Berlin, 13. Mai 1937, S. 18, Notizbuch des Kaufmanns, Allgemeines (pdf (Memento vom 25. März 2014 im Internet Archive))
↑AHGZKempinski investiert in Bansin: Betreibervertrag für Grandhotel Insel Usedom unterzeichnet, 1. November 2003, abgerufen am 9. Januar 2014
↑Seetel (Memento vom 9. Januar 2014 im Internet Archive) Die zwei Großprojekte, das „Grandhotel Kaiserstrand“ (ca. 130 Hotelzimmer) und das „Mare Balticum Suite Resort“ (ca. 70 Suiten und Appartements) an der Strandpromenade in Bansin auf Usedom, sollen ab 2014 realisiert werden, abgerufen am 9. Januar 2014