Nordkorea beschaffte sich in den 1980er-Jahren in der Sowjetunion R-17M-Kurzstreckenraketen. Ältere Quellen gingen zunächst davon aus, dass Nordkorea später die R-17M, mittels Reverse Engineering nachbaute und exportierte.[1] Da Nordkorea zu diesem Zeitpunkt über keine Produktionskapazität für die R-17M-Kernelemente (Triebwerk, Treibstofftanks, Lenkeinheit) verfügte, scheint dies sehr unwahrscheinlich.[1][2] Neuere Quellen gehen davon aus, dass es sich bei den aus Nordkorea stammenden R-17M-Raketen um Restbestände aus Russland handelt, welche Nordkorea unter der Bezeichnung Hwasong-6 als Zwischenhändler exportiert.[3][4] Obwohl die Bezeichnung Hwasong-6 eine Eigenproduktion suggerieren soll, handelt es sich bei dieser Rakete demnach lediglich um eine lokale Bezeichnungen für die russischen R-17M-Raketen.[5][6]
Die Leistungen der Hwasong-6 sind gleich der sowjetischen R-17M-Rakete. Demnach hat Hwasong-6 mit einer Nutzlast von 750 kg eine Reichweite von 450–500 km.[3]
↑ abDavid C. Wright & Timur Kadyshev: An analysis of the North Korean Nodong Missile. (PDF) In: scienceandglobalsecurity.org. Science & Global Security, 30. Juni 2009, abgerufen am 13. November 2018 (englisch).
↑Schmucker Robert & Schiller Markus: Raketenbedrohung 2.0: Technische und politische Grundlagen. 2015. S. 295.
↑ abSchmucker Robert & Schiller Markus: Raketenbedrohung 2.0: Technische und politische Grundlagen. 2015. S. 301.
↑Thomas Gutschker: Nordkoreas fleißiger Helfer. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. August 2017, abgerufen am 21. Januar 2019.