Homöoboxprotein NANOG
Nanog (auch NANOG) ist ein wichtiger Transkriptionsfaktor (TF), der in die Steuerung der Selbsterneuerung von Stammzellen involviert ist.[2] Der Name leitet sich von Tír na nÓg, dem "Land der ewigen Jugend" in einer irischen Sage, ab.[3] Das den TF codierende Gen liegt beim Menschen auf Chromosom 12 (Location: 12p13.31). Das humane Nanog ist ein Protein mit 305 Aminosäuren und einem konservierten Homöodomänen-Motiv, das die Bindung der RNA-Polymerase an die DNA während der Genüberschreibung (Transkription) erleichtert. Das Nanog-Gen ist in embryonalen Stammzellen eingeschaltet und ist neben Oct-4, c-myc, Sox-2 und lin-28 einer der bekannten Schlüsselfaktoren zur Aufrechterhaltung der zellulären Pluripotenz ("Alles-Können").[4] Eine Stammzelle kann sich daher in nahezu jede Zelle des menschlichen Körpers differenzieren. Überexpression von Nanog bewirkt eine Selbsterneuerung in embryonalen Stammzellen der Maus. In Abwesenheit des Nanog-Proteins, differenzieren Maus-Stammzellen in endodermale Zellen.[5][6] Überexpression von Nanog in menschlichen embryonalen Stammzellen ermöglicht die Beibehaltung der Pluripotenz auch nach mehreren Passagen (Zellteilungsphasen über mehrere Kultivierungsstufen hinweg).[7] Die Ausschaltung des Nanog-Gens bewirkt die Differenzierung der betroffenen Zelle. Dadurch wird die Rolle des Nanog-Proteins bei der Selbsterneuerung in Stammzellen demonstriert.[8] Yamanaka u. a. zeigten, dass die Induktion von Stammzellen aus Fibroblasten mit anderen Faktoren wie Oct-4 auch ohne Nanog möglich ist. Daher scheint Nanog für die biotechnologische Erzeugung von Stammzellen entbehrlich zu sein.[9] Einzelnachweise
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