Pazaurek war Mitglied des 1907 gegründeten Deutschen Werkbunds und widmete sich als solcher mit großem Eifer dem Kampf gegen den „schlechten Geschmack“, den er auch zu kategorisieren versuchte, vom „Patenthumor“ bis zum „Dekorübergriff“. Unter die Materialfehler reihte Pazaurek beispielsweise die „Material-Pimpeleien“ (Objekte aus ungeeigneten Materialien), daneben unterschied er als Hauptkategorien Konstruktionsfehler, Dekorfehler und Kitsch. Bei letzterem prangerte Pazaurek unter anderem den „Heldenkitsch“ und die „Prunksucht“ an. Im Zusammenhang gründete er auch 1909 an seiner Wirkungsstätte in Stuttgart das so genannte „Kitschmuseum“.
Pazaurek war auch Fachmann für Gläser der Empirezeit und des Biedermeier sowie Porzellan.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Carl Screta 1610–1674. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des XVII. Jahrhunderts. Ehrlich, Prag 1889 (Dissertation, Digitalisat).
Kunstschmiedede- und Schlosserarbeiten des 13.–18. Jahrhunderts. Hiersemann, Leipzig 1895.
Geschmacksverirrungen im Kunstgewerbe. Führer dieser Abteilung. im Landes-Gewerbe-Museum Stuttgart. Grüninger, Stuttgart 1909.
Guter und schlechter Geschmack im Kunstgewerbe, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1912 (Digitalisat).
Die Technik des Plakatsammelns. Vorschläge. In: Das Plakat. Mitteilungen des Vereins der Plakatfreunde. Bd. 3 (1913), Heft 6, S. 237–247 (Digitalisat).
Italien und unsere Kunstideale. In: Antiquitäten-Rundschau. Zeitschrift für Museen, Sammler und Antiquare. Bd. 14 (1916), Nr. 1, 4. Januar 1916, S. 1–4.
Stuttgarter Museumsfragen. In: Museumskunde. Zeitschrift für Verwaltung und Technik öffentlicher und privater Sammlungen. Bd. 14 (1919), S. 66–68.
Gläser der Empire- und Biedermeierzeit. Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1923; 2., von Eugen von Philippovich überarbeitete Auflage. Klinkhardt und Biermann, Braunschweig 1976, ISBN 3-7814-0154-5.
Kunstgläser der Gegenwart, Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1925 (Monographien des Kunstgewerbes;19/20).