Franz Maximilians Eltern waren der Prager Baumeister Veit (tschechisch: Vít) Kaňka (* 1650 in Prag, verstorben 1727 ebenda) und dessen Ehefrau Katharina. Um 1700 heiratete er Ludmilla Rozmiller (1674–1736), mit der er zwei Töchter und zwei Söhne hatte. Nach Ludmillas Tod vermählte er sich 1737 mit Katharina Mala von Tulechov († 1774), die eine Tochter und zwei Söhne gebar. Sohn Johann Nepomuk wurde ein bekannter Jurist und Komponist.
Auch Franz Maximilians Brüder waren künstlerisch tätig:
Andreas (1681–1734) war Maler und Vergolder
Anton (* 1684) war Goldschmied und
Johann Wenzel (* 1685) war Baumeister.
Werdegang
Kaňkas Ausbildung erfolgte im Baugeschäft seines Vaters Veit Kaňka, in dessen Atelier er schon in jungen Jahren an Entwürfen mitarbeitete. Um 1700 machte er sich als Baumeister selbständig, vornehmlich für den Landadel in Böhmen, errichtete aber auch zahlreiche Kirchenbauten in Prag und in Böhmen, daneben Profanbauten als eher konservativer Künstler auf dem Höhepunkt des Barock in Böhmen mit großer Bedeutung für den Prager Palastbau.
Kaňkas Architektur, die er durch dekorative Akzente wie Giebel, Portale und Türme bereicherte, war gemäßigt-konservativ. Zudem soll er ein sicheres Gefühl für die Einfügung eines Baus in die vorgegebene Umgebung gehabt haben.
Zusammen mit dem Maler Michael Wenzel Halbax (auch Halwachs u. ä.) (1661–1711) und dem Bildhauer Franz Preiß (* um 1660, verstorben 1712 in Prag) unternahm er 1709 den vergeblichen Versuch, in Prag eine Kunstakademie zu gründen. Kaiser Karl VI. ernannte ihn 1724 zum Hofarchitekten. Die damalige „Deutsche Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Literatur“ in Prag benannte nach ihm die „Kanka-Stiftung“.
Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum (Institut) Band II, R.Oldenbourg Verlag, München 1984, ISBN 3-486-52551-4, S. 99 f. (Kanka, Franz Maximilian, mit weiteren Literaturhinweisen).