Die Division 1 1960/61 war die 23. Austragung der professionellen französischen Fußballliga. Meister wurde zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte die AS Monaco.
Erster Spieltag war der 20. August 1960, letzter Spieltag der 3. Juni 1961. Eine „Winterpause“ gab es nicht; auch am ersten Weihnachtstag und an Neujahr wurden Partien ausgetragen.[1]
Teilnahmeberechtigt waren die Vereine, die die Vorsaison nicht schlechter als auf dem 16. Platz abgeschlossen hatten, dazu vier Aufsteiger aus der zweiten Division. Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um den Meistertitel:
Von Saisonbeginn an kam es zu einem Dreikampf zwischen Monaco, Racing Paris und Reims, wobei die Hauptstädter mit ihrem „Bombensturm“ den besten Start erwischten und die Tabelle bis Oktober – noch ohne Niederlage – mit maximal vier Punkten Vorsprung anführten; dann allerdings vergaben sie vor allem vor eigenem Publikum zu viele Zähler und mussten Monaco die Herbstmeisterschaft überlassen.[2] Titelverteidiger Reims, bis dahin noch in engem Kontakt zu den Kontrahenten, verlor dann mit Spielgestalter Kopa und Torjäger Fontaine aufgrund schwererer Verletzungen zwei seiner Korsettstangen, und Monaco profitierte nicht nur von seiner eigenen guten Abwehrreihe und seiner Heimstärke (im Fürstentum gaben die Monegassen lediglich drei Punkte ab), sondern auch vom Nachlassen seiner beiden Kontrahenten.[3] Paris kam aber noch einmal zurück, lag Mitte Mai sogar wieder vorne und vor dem letzten Spieltag mit Monaco gleichauf – an dem aber setzte sich Monaco gegen Valenciennes mit 1:0 durch und wurde Meister, während Racing in Le Havre nur remisierte[4] und so weiterhin auf den zweiten Titel in der Division 1seit 25 Jahren warten musste.
Bemerkenswert war die Saisonleistung der „Roten Teufel“ aus Rouen; der Aufsteiger rollte nach durchwachsenem Beginn „das Feld von hinten auf“ und schloss, nicht nur dank seiner stabilen Abwehr, auf dem vierten Rang ab.[5] Ein anderer Neuling absolvierte hingegen eine trostlose Spielzeit: vorne war Troyes’ Torjäger Keller, der fast die Hälfte (23 von 52) aller Treffer seiner Elf erzielte, nahezu alleine auf sich gestellt, während die Abwehr zur „Schießbude der Liga“ verkam. 15 Punkte Rückstand auf den Vorletzten hatte vor- wie nachher kaum einmal eine andere Mannschaft in Frankreichs höchster Spielklasse zu verzeichnen. Grenoble, Limoges und Valenciennes begleiteten Troyes in die Division 2; an ihrer Stelle ergänzten SO Montpellier sowie mit dem FC Metz, dem FC Sochaux und Racing Strasbourg drei Mannschaften aus dem Nordosten zur folgenden Saison den Kreis der Erstligisten.
Eine vollständige Liste der Schützen von Monacos 77 Treffern existiert in der vorliegenden Literatur nicht. Exakte Zahlen sind lediglich für Cossou (18) und Roy (14) bekannt.
Hubert Beaudet: Le Championnat et ses champions. 70 ans de Football en France. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2002, ISBN 2-84253-762-9
Sophie Guillet/François Laforge: Le guide français et international du football éd. 2009. Vecchi, Paris 2008, ISBN 978-2-7328-9295-5
Jean-Philippe Rethacker: La grande histoire des clubs de foot champions de France. Sélection du Reader’s Digest, Paris/Bruxelles/Montréal/Zurich 2001, ISBN 2-7098-1238-X
Anmerkungen und Nachweise
↑Pascal Grégoire-Boutreau/Tony Verbicaro: Stade de Reims - une histoire sans fin. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2001, ISBN 2-911698-21-5, S. 285–287
↑Rethacker, S. 132 (auch das Zitat); Beaudet, S. 71
↑Guillet/Laforge, S. 160, ergänzt aus Stéphane Boisson/Raoul Vian: Il était une fois le Championnat de France de Football. Tous les joueurs de la première division de 1948/49 à 2003/04. Neofoot, Saint-Thibault o. J.