Sie wurde 1944 als Betty Mabry in Durham geboren.[1] Als sie zehn Jahre alt war, zog die Familie nach Homestead, einem Vorort von Pittsburgh, wo ihr Vater Henry eine Arbeit in einem Stahlwerk annahm.[2] Im Alter von 17 Jahren ging sie nach New York City, um Modedesign zu studieren. Sie arbeitete als Model und Managerin eines Nachtclubs, um ihr Studium zu finanzieren. So kam sie mit Musikern wie Jimi Hendrix und Sly Stone in Kontakt.
1967 lernte sie Miles Davis kennen, und die beiden heirateten im September 1968. Auf dem Cover des 1969 veröffentlichten Miles-Davis-Albums Filles de Kilimanjaro ist ihr Gesicht abgebildet.[3] Obwohl die Ehe nur ein Jahr dauerte, führte ihr Einfluss dazu, dass Davis seine Musik neu ausrichtete.[4] Das Ergebnis war das Album Bitches Brew.
Die geschiedenen Eheleute blieben einander verbunden, und sie wurde von Miles Davis ermutigt, eigene Musik aufzunehmen.[3] 1973 veröffentlichte sie ihr erstes Album Betty Davis, an dem viele renommierte Musiker beteiligt waren, darunter:
„Zu hören ist eine Musik, die deutlich vom Blues geprägt wurde, die dunkel groovt, manchmal roh rockt und dann wieder edel leuchtet. Dazu faucht und stöhnt und quietscht und flüstert Betty Davis ihre Texte, in denen sie das damals gängige Frauenbild mit schwerem Hammer zertrümmert. Das ist Funk, scharf serviert, und der Sound und die selbstbewusste Art, wie Davis ihn darreichte, beeinflussten später Prince und Madonna.“
1975 erschien ihr drittes Album Nasty Gal bei Island Records, bei dem der kommerzielle Erfolg ausblieb. 1976 nahm sie eine weitere LP auf, die aber nicht veröffentlicht wurde. Sie ging für einige Monate in ein japanisches Schweigekloster[5] und zog dann zurück nach Homestead. Nachdem sie sich in den 1980er aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, starb sie hier im Februar 2022 im Alter von 77 Jahren.[6]
Rezeption
Film
Betty Davis – The Queen of Funk. (OT: Betty Davis – La reine du Funk.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2018,52:31 Min., Buch und Regie: Phil Cox, Produktion: arte France, Native Voice Films, La Compagnie des Taxi-Brousse, Erstsendung: 9. März 2018 bei arte.[7]
Tributealbum
Im Februar 2015 veröffentlichten Mahalia Barnes & The Soul Mates das Album The Betty Davis Songbook, an dessen Aufnahme auch Joe Bonamassa mitgewirkt hat. Die auf CD und LP verfügbare Aufnahme enthält Coverversionen von zwölf Songs, die Davis geschrieben und aufgenommen hatte.
Jesse Thorn: The Sound of Young America: Betty Davis. (mp3-Audio; 16,8 MB; 36:50 Minuten) In: Maximum Fun. 22. Februar 2009; abgerufen am 10. Februar 2022 (englisch).