Ihre Romane und Erzählungen finden auch in Deutschland eine große Leserschaft sowie Anerkennung bei der Kritik. Bis auf Einladung zum Tanz sind sie alle in Übersetzungen von Ingo Herzke im Verlag Klaus Wagenbach bzw. im Carl Hanser Verlag erschienen. A. L. Kennedy wurde u. a. mit dem Somerset Maugham Award ausgezeichnet. In ihren Werken verbindet sie oft harten Realismus mit fantastischen Elementen. Komisches und Ernstes, zarte und brutale Momente stehen dicht nebeneinander. Mitunter verwendet sie auch religiöse Anspielungen. Ihr umfangreichster Roman Alles was du brauchst thematisiert unter anderem das Schreiben selbst und den Literaturbetrieb.
Gelegentlich tritt A. L. Kennedy auch mit Stand-up-Comedy auf.
Sie ist eine scharfe Kritikerin der britischen Beteiligung am Irak-Krieg unter Premierminister Tony Blair und war Rednerin bei Anti-Kriegs-Demonstrationen. Sie steht der BDS-Bewegung positiv gegenüber und wertete die Entscheidung des Sängers Nick Cave, „auch in Israel aufzutreten als moralisch gefährlich“.[2]
Zeitweilig betätigte sie sich als Kolumnistin für die Zeitung The Guardian. Von 2002 bis 2007 unterrichtete sie Creative Writing als part-time Lecturer an der University of St Andrews in Schottland, seit 2007 als Associate Professor an der University of Warwick.
Viele ihrer Texte erschienen als Hörspiel, auch schrieb sie speziell für dieses Radioformat. Für den Südwestrundfunk (SWR) etwa schrieb sie bisher die Originalhörspiele Blood Empire und Love, Love, Love – wie die Beatles. Ihr erstes Originalhörspiel Born a Fox entstand 2004 für die BBC und wurde 2012 unter dem Titel Born a fox – Als Fuchs geboren und unter der Regie von Iris Drögekamp für den SWR produziert.
Seit Anfang 2020 schreibt sie eine wöchentliche Kolumne mit der Überschrift Affentheater über ihre Sicht auf den Brexit und die Situation in Großbritannien für die Süddeutsche Zeitung.[3]
Verfilmung
Sven Taddicken hat mit Martina Gedeck und Ulrich Tukur in den Hauptrollen Original Bliss, auf Deutsch Gleißendes Glück, verfilmt. Der englische Titel spielt auf Original Sin, die Erbsünde, an und verweist auf die Konflikte der Heldin.[4]