Die 1. Lig 1986/87 war die 29. Spielzeit der höchsten türkischen Spielklasse im Männer-Fußball. Sie begann am 24. August 1986 mit dem Spiel Boluspor gegen MKE Ankaragücü, welches 1:1 ausging und endete am 7. Juni 1987. Vom 28. Dezember 1986 bis 24. Januar 1987 wurde die Saison durch die Winterpause unterbrochen.
Erster und somit türkischer Meister wurde Galatasaray Istanbul. Es war für Galatasaray der siebte Titel nach 14 titellosen Jahren in der Vereinsgeschichte, wobei man mit Motivationsprämien nachgeholfen hat. Der Trainer der Meistermannschaft war Jupp Derwall. Er war der erste deutsche Trainer, der eine türkische Mannschaft zur Meisterschaft führte. In dieser Spielzeit stiegen nur zwei Mannschaften in die 2. Liga ab, da in der folgenden Spielzeit 1987/1988 die Meisterschaft mit 20 Mannschaften ausgetragen werden sollte.
Für die 1. Lig 1986/87 sind zu den aus der vorherigen Saison verbliebenen 16 Vereine die drei Aufsteiger aus der letzten Zweitligasaison dazugekommen. Die Aufsteiger waren die drei Zweitligameister Boluspor, Antalyaspor und Diyarbakırspor. Während der Aufstieg für Diyarbakırspor mit dem Aufstieg nach fünf Jahren in die 1. Lig zurückkehrte, bedeutete der Aufstieg für Boluspor und Antalyaspor den direkten Wiederaufstieg.
Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.
Meisterschaftskampf zwischen Galatasaray Istanbul und Beşiktaş Istanbul
Im Februar 2012 bezichtigte bereits der damalige ehemalige Beşiktaş-Fußballsportdirektor Abdi Celal Kolot in einer türkischen Fußball-Talkshow Galatasaray hätte „die Meisterschaften [s]einer Jugendjahre [… seines Vereins …] geklaut. Was Schiebung angeht, haben wir eindeutig von Galatasaray [es] gelernt“.[2]
Der damalige Denizlispor-Spieler Mesut Bakkal aus der Saison 1986/87 veröffentlichte im März 2020 sein Buch: „Mesut Bir Adamin Hikayesi“ (deutschMesut, die Geschichte eines Mannes).[3] Darin gab er zu, die Denizlispor-Mannschaft war am vorletzten Spieltag gegen den Meisteraspiranten Beşiktaş Istanbul gedopt und erhielten vom anderen Meisteraspiranten Galatasaray Istanbul bei Erfolg „Teşvik primler“ (deutschMotivationsprämien).[4] Das Spiel endete mit einem 1:1-Remis, somit erlitt der Meisteraspirant Beşiktaş einen Punktverlust im Meisterschaftstitelkampf. Am Saisonende wurde Galatasaray nach 14 Jahren Meisterschaftsabsenz (1973) mit einem Punktvorsprung knapp vor Beşiktaş türkischer Meister.[3]
Nach der Buchveröffentlichung forderte Beşiktaş Istanbul offiziell per Antrag von der Türkischen Fußball Föderation (TFF), dass das Spiel zwischen Beşiktaş und Denizlispor nachträglich 3:0 strafversetzt zugunsten für Beşiktaş gewertet werden und die türkische Meisterschaft 1987 zugesprochen sollte,[4][5] aufgrund der Informationen von Bakkal. Die „Motivationsprämie“ verteidigte Bakkal des war damals nicht verboten,[6] es wurde erst 1998 von der TFF verboten von Anderen Motivationsprämien anzunehmen.[4][5][6] Im Juni 2020 lehnte die TFF den Beşiktaş-Antrag ab, aufgrund Verjährung.[7]